Montag, 6. Februar 2012

1 bis 5


Das ist wie bei einem echten Marathonlauf: eine Frage der guten Kondition und unvermeidlich mit Höhen und Tiefen. Aber am Ende setzen sich Endorphine frei - garantiert. Die des Musikers oder die des Zuschauers, möchte man fragen. Der Kieler Generalmusikdiretor Georg Fritzsch kündigte mit diesen Worten einen Beethoven-Marathon an. Gerhard Oppitz, laut Fritzsch einer der berufensten Beethoven-Interpreten überhaupt, hat gestern in Kiel alle fünf Klavierkonzerte von Beethoven in chronologischer Anordnung hintereinanderweg gespielt. Musste das sein? Tragen Pianisten zu solchen Veranstaltungen noch einen ➱Frack oder kommen sie gleich im Adidas Trainingsanzug? Der olympische Gedanke von citius, altius, fortius hält Einzug in die Konzertsäle.

Gerhard Oppitz ist nicht der erste, der alle Beethoven Klavierkonzerte an einem Abend spielt, im Mai des letzten Jahres hatte Rudolf Buchbinder das schon in Wien gemacht, kann man auf DVD kaufen. Aber für 9,92€ bekommt man schon alles von Friedrich Gulda oder für 17,99 von Murray Perahia. Da kann man dann zu Hause 160 Minuten vor den Lautsprechern sitzen. Zur gleichen Zeit wie Oppitz trat in Kiel an einem anderem Veranstaltungsort Atze Schröder auf. Also, wenn jetzt Atze Schröder an einem Abend alle Beethoven Klavierkonzerte spielen würde, dann ginge ich da hin.

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