Montag, 1. Oktober 2012

Oktober


Brauche ein Oktobergedicht für die Schule. Mehr als 5 Zeilen Mindestens !!! Bitte bis Nächste Woche ein Kommentar im Forum tun ( -: Dankeschön! Lg. Jimmy. Solch verzweifelte Aufrufe finden sich im Internet. Aber natürlich könnten wir dem Jimmy helfen, weil wir etwas haben, was mehr als fünf Zeilen lang ist.

Oktoberlied

Der Nebel steigt, es fällt das Laub;
Schenk ein den Wein, den holden!
Wir wollen uns den grauen Tag
Vergolden, ja vergolden!

Und geht es draußen noch so toll,
Unchristlich oder christlich,
Ist doch die Welt, die schöne Welt,
So gänzlich unverwüstlich!

Und wimmert auch einmal das Herz -
Stoß an und laß es klingen!
Wir wissen's doch, ein rechtes Herz
Ist gar nicht umzubringen.

Der Nebel steigt, es fällt das Laub;
Schenk ein den Wein, den holden!
Wir wollen uns den grauen Tag
Vergolden, ja vergolden!

Wohl ist es Herbst; doch warte nur,
Doch warte nur ein Weilchen!
Der Frühling kommt, der Himmel lacht,
Es steht die Welt in Veilchen.

Die blauen Tage brechen an,
Und ehe sie verfließen,
Wir wollen sie, mein wackrer Freund,
Genießen, ja genießen!

Das ist ein schönes Gedicht von Theodor Storm, ein Gedicht, das ihm sehr wichtig gewesen ist. Um seine Verachtung gegenüber der Lyrik von Emanuel Geibel zu verdeutlichen, hat er einmal gesagt: Ich gebe nicht mein 'Oktoberlied' für seine ganze Lyrik. In den Worten von Storms Tochter Gertrud klingt das in Theodor Storm: Ein Bild seines Lebens noch pathetischer: Als Storm das Gedicht niedergeschrieben hatte, trat sein Freund Brinkmann zu ihm ins Zimmer und fragte ihn: 'Was ist dir, Storm, wie leuchten deine Augen?' Dieser erhebt sich, reicht Brinkmann die Hand mit den Worten: 'Ich habe eben ein unsterbliches Gedicht gemacht.' Das sind wieder so Sätze, die uns heute schwer runtergehen, das könnte auch Geibel geschrieben haben.

Das Gedicht ist 1848 geschrieben worden, sicherlich hat es einen Bezug zu der deutschen 48er Revolution. Aber dem wollen wir heute nicht nachgehen, wir halten uns für diesen Monat einfach an die erste Strophe:

Der Nebel steigt, es fällt das Laub;
Schenk ein den Wein, den holden!
Wir wollen uns den grauen Tag
Vergolden, ja vergolden!

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