Samstag, 17. November 2012

Combray


Longtemps, je me suis couché de bonne heure. Parfois, à peine ma bougie éteinte, mes yeux se fermaient si vite que je n’avais pas le temps de me dire: «Je m’endors.» Et, une demi-heure après, la pensée qu’il était temps de chercher le sommeil m’éveillait; je voulais poser le volume que je croyais avoir encore dans les mains et souffler ma lumière; je n’avais pas cessé en dormant de faire des réflexions sur ce que je venais de lire, mais ces réflexions avaient pris un tour un peu particulier; il me semblait que j’étais moi-même ce dont parlait l’ouvrage: une église, un quatuor, la rivalité de François Ier et de Charles Quint. Cette croyance survivait pendant quelques secondes à mon réveil; elle ne choquait pas ma raison mais pesait comme des écailles sur mes yeux et les empêchait de se rendre compte que le bougeoir n’était plus allumé...

So fängt das Buch an, das Combray betitelt ist. Es ist der erste Teil des Bandes Du côté de chez Swann, was Eva Rechel-Mertens Jahrzehnte später als In Swanns Welt übersetzt hat. Scott Moncrieff hatte es als Swann's Way übersetzt. Im Roman wird das Swann's way klar, wenn es heißt: the way towards Meseglise-la-Vineuse, which we called also 'Swann's way,' because, to get there, one had to pass along the boundary of M. Swann's estate. Da macht die Familie des Erzählers ihren Sonntagsspaziergang (wenn sie nicht den Weg auf der anderen Seite des Flusses nehmen). Proust, der noch zwei Monate vor seinem Tod die Veröffentlichung von Swann's Way erlebt hatte, war über den Titel unglücklich. Seine englischen Freunde hatten ihm gesagt, dass der Titel missverständlich sei. Den Gesamttitel Remembrance of Things Past mochte er erst recht nicht. Dabei war das ein Geniestreich von Scott Moncrieff gewesen, sich in Shakespeares Sonett Nummer 30 zu bedienen: When to the sessions of sweet silent thought / I summon up remembrance of things past. Prousts Dankesbrief an Scott Moncrieff vom 10. Oktober 1922 fällt etwas nörgelig aus. Ob man nicht wenigstens den Titel in To Swann's Way ändern könnte. My knowledge of French - as you have shown me, with regard to the titles - is too imperfect, too stunted a growth for me to weave from it the chaplet that I would fain offer you, antwortete Scott Moncrieff. Geschrieben auf dem Briefpapier des Savile Club, wir haben ja Stil.

Der Roman hat noch nicht angefangen, wir sind noch beim Titel, und schon haben wir Ärger mit Proust. Am besten kümmert man sich als Leser gar nicht um diese Petitessen und liest einfach weiter. Das können Sie natürlich hier tun (die Übersetzung von Scott Moncrieff finden Sie hier). Oder Sie könnten sich den Text von Combray kaufen - damit sollte man eh immer anfangen. Und morgen können Sie hier weiterlesen. Da ist der neunzigste Todestag von Marcel Proust, dann gibt es hier im Blog einen langen Artikel zu Proust. Also, diesen hier.

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