Freitag, 28. Februar 2014

Karl Lemke


Ich habe ihn schon häufiger in diesem Blog erwähnt, meinen Onkel Karl. Er ist einer von denen in der Familie, die wie ich ein gutes Gedächtnis haben. Er kann sich noch genau daran erinnern, wie er mich kleinen Pöks kurz nach dem Krieg im Sommer am Zwischenahner Meer auf dem Schoß gehabt hat. Damals war er noch im Westen, nach Berlin (Ost), in die SBZ (wie die DDR damals hieß) ist er eher zufällig geraten. Weil er seinem Lehrer Gustav Seitz von West nach Ost folgte, das habe ich ➱hier schon einmal erzählt.

Wird einer Bildhauer, weil er besonders geeignet ist, oder weil ihn seine Jugend gewöhnt hat, auf Vorkommnisse des Daseins in bestimmter Weise zu reagieren? Erzieht die Arbeit an der Skulptur im Umgang mit der Welt?

Ich sage immer Onkel Karl, aber genau genommen ist er der Sohn des Bruders meines Großvaters. Meinen Opa haben dessen Brüder immer bewundert. Weil er Lehrer wurde und nicht Färbermeister, wie es in der Familie üblich war. Und weil er am Anfang des Jahrhunderts reich geheiratet hatte. Hundert Jahre nach der Hochzeit wird Karl fragen: Wie hatte diese Prinzessin aus der reichen Kornhändlerdynastie zu uns herabsteigen können? Er hat meine stille Oma Johanna immer bewundert.

Karls Vater Carl hatte, der Familientradition folgend, wie zwei seiner Brüder in Berlin eine Färberei mit Wäscherei und Chemisch Reinigung. Als Berlin in den dreißiger Jahren noch eine Hauptstadt der Mode war, gab es viel zu färben. Er war sehr erfolgreich, auf jeden Fall reichte es für ein großes Auto und einen Bungalow in einer feinen Gegend in Lichterfelde (vorher war es eine große Stadtwohnung in Steglitz). Onkel August wohnte in einer hübschen kleinen Villa, wo Lichterfelde in Zehlendorf übergeht, schlecht kann es ihnen nicht gehen. Aber wie passt jemand, der Bildhauer werden will, in diese bürgerliche Idylle?

Kaum hatte er 1942 das Abitur gemacht, da ist er schon Soldat. Den ganzen Krieg über schleppt er die Reclam Ausgabe von Hölderlins Hyperion mit sich herum, das war ihm immer ein Trost. Als er auf dem Offizierslehrgang in Holland ist, hat er sich von ferne in ein Meisje verliebt, aber er wusste, es konnte nichts daraus werden. Es klang leise Wehmut in den Zeilen mit, als er mir die Geschichte schreibt. Auch wenn er jemand ist, der hart auf Steine hauen kann, so ist doch in seinen Gefühlen viel Zartheit. Untypisch für die Lemkes, die eher westfälische Dickschädel sind. Wenn er aus dem Krieg in die Heimatstadt Berlin zurückkommt, ist er einundzwanzig. Zweimal schwerverwundet, aber lebendig, nicht alle in der Familie hatten dieses Glück. Er kam gerade nach Hause, als es eine Familienfeier gab, außer seiner zerlumpten Uniform hatte er nichts anzuziehen. Sein Vater hat für ihn etwas parat, er bekommt einen eleganten Anzug 'geliehen', den ein Diplomat der Siegermächte in die Reinigung des Vaters gegeben hatte. Auch wenn die Verhältnisse schlecht sind, man achtet auf das decorum.

Dass ich damals auf seinen Knien saß, das weiß ich heute nicht mehr so genau, aber an den Sommer erinnere ich mich noch genau, weil ich damals zum ersten Mal einen Fisch im Zwischenahner Meer gefangen habe. Ich war frühmorgens, als alle noch schliefen, mit meiner kleinen Angel und einem Eimer zum Bootssteg gegangen und hatte die Angel ausgeworfen, nachdem ich sorgfältig einen Regenwurm auf dem Haken befestigt hatte. Und hatte gleich einen Fisch am Haken. Ich habe mich furchtbar über mein Anglerglück erschrocken. Der Fisch war rötlich, sah ein bisschen so aus wie die Goldfische in Opas Aquarium, dessen Glaswände mit der Zeit immer grüner wurden, bis man gar keine Fische mehr sehen konnte. Ich habe den zappelnden Fisch und den Wurm sorgfältig vom Haken gefummelt und wieder ins Wasser geworfen.

Das war der Anfang und das Ende meiner Anglerkarriere, ich habe niemandem davon erzählt. Vati wird zwei Jahrzehnte später auch mehrere Angeln haben, wenn wir das Haus am Zwischenahner Meer haben. Er ist sogar im Fischereinverein. Nicht weil er angeln will, aber wenn man im Fischereinverein ist, darf man zwei Segelboote auf dem See haben. Vati hat nie geangelt, er isst zwar gerne Fisch, aber er könnte die hundert Fischsorten, die man für die Prüfung des Fischereivereins kennen muss, nicht auseinander halten. Er besteht die Prüfung, die bei uns auf der Veranda stattfindet, auch nur mit Wohlwollen und mit der Flasche Ammerländer Korn, die auf dem Tisch steht. Die trinkt der Vorsitzende des Fischereinvereins während der Prüfung aus, und danach ist alles klar.

Wenn ich mich auch an die Tage mit Karl nicht so richtig erinnern kann, den Sommer damals (und den Fisch) habe ich nicht vergessen. Sicherlich hat Karl das Zwischenahner Meer nicht vergessen, ein Gedicht von ihm hat mich daran erinnert:

das grüne schilfhalmdickicht
in den wind gestellt
beschränkt den blick

gelassen neigen
die schäfte
vor dem übersteigen
der schwestern sich

Die Idylle von einst ist längst vorbei, das Zwischenahner Meer ist umgekippt, man kann nicht mehr bis zum Grund sehen. Man sieht auch keine Fische mehr, es ist eher eine grüne Algensoße. Die Zerstörung der Umwelt ist dem Bildhauer (der heute nicht mehr in Berlin, sondern in der grünen Natur mit Blick auf die Ostsee lebt und für den seine Werke etwas Organisches haben) durchaus bewusst: Aber Zukunft läßt sich nur als Verzicht auf Anmaßung denken. Die uferlose Menschheit bleibt eine unendliche Fülle von einzelnen und ein Splitter im Dasein des Bruders ist nichts gegen das Gebälk der eignen Irrtümer. Doch Keime tödlicher Krankheit, an der auch die Steine sterben, beginnen, Luft und Wasser zu durchdringen. Aus den Städten ist mit Flüssen Gift in die Meere gelangt, von den Feldern fließt es, zu schweigen davon, daß im Ozean Industrie zu siedeln angefangen hat und das Sinnbild schöner Poesie ins Widerliche ändert.

In den fünfziger Jahren werden überall für Schüler Berlinreisen angeboten. Diese einwöchigen Fahrten sind staatlich gefördert, man zahlt für eine Woche Berlin fünfzig Mark. Man will die Jugend an die nur durch Subventionen am Leben erhaltene Stadt der Besatzungszonen binden. Es gibt Klassenfahrten von Schulen nach Berlin, und alle Jugendgruppen machen Fahrten nach Berlin. Man bekommt für eine Berlinfahrt immer eine Woche schulfrei. Als ich begriffen habe, wie das System funktioniert, melde ich mich bei den verschiedensten Gruppen an. Ich bin einer der Vertreter meiner Schule im Landesschülerring, ich weiß immer, wo es noch freie Plätze bei Berlinfahrten gibt.

Sogar die Roten Falken nehmen mich mit. Mit denen fahren wir mal einmal nach Berlin-Ost (mit der Evangelischen Jugend auch einmal), um mit einer Jugendgruppe in Blauhemden zu diskutieren. Meine Leser, die noch Jugend erwach, erhebe dich jetzt, die grausame Nacht hat ein End gesungen haben, werden wissen, wovon ich rede. Wir sprechen, von regionalen Aussprachevarianten abgesehen, die gleiche Sprache, aber wir können nicht wirklich mit denen reden. Sie sind rhetorisch hervorragend geschult und beweisen uns, dass der Marxismus-Leninismus die einzig wahre Philosophie ist. Aber sie dürfen nicht drüben im Zoo Palast französische Filme sehen.

Das ist etwas, das ich persönlich viel interessanter finde als den Marxismus-Leninismus. Diese Diskussionsrunden sind immer ein wenig freudlos. Wir sind da ja Gäste und sollen höflich sein. Nicht nach dem 17. Juni fragen oder so was. Einmal wird es mir zuviel, und ich stelle ganz unschuldig die Frage Und was ist mit Storkow? Gott, ist es da plötzlich ruhig im Saal. Es ist mal gerade ein paar Jahre her, dass man in diesem kleinen Kaff im Fontaneland eine ganze Abiturklasse von der Schule geschmissen hat, nur weil die eine Schweigeminute für den Ungarnaufstand gemacht haben. Die sind dann geschlossen abgehauen und haben ihr Abitur im Westen gemacht. Die Diskussion über die Vorteile des Sozialismus ist danach schnell zuende. Der Jugendleiter zischelt mir beim Verlassen des Saales einige Nettigkeiten zu. Es ist mir schon klar, dass mich die Roten Falken nie wieder nach Berlin mitnehmen werden. Ich bin jetzt so alt wie die aus Storkow damals. Hat sich irgendetwas geändert? Brüder, zur Sonne, zur Freiheit. Wort und Wirklichkeit klaffen damals weit auseinander. Am Stein ist es nicht möglich zu lügen, hat Onkel Karl einmal gesagt.

Unsere private Malgruppe im Jugendheim Alt-Aumund ist offiziell ein Arbeitskreis der Volkshochschule. Also dürfen auch wir eines Tages auch nach Berlin fahren. Unsere Malgruppe wird von dem Bremer Maler Heinz Recker geleitet, der mal bei Kokoschka studiert hat: Mach' da irgendwo Rot rein, Jay, sagt er, Kokoschka hat das mit seiner roten O.K. Signatur auch gemacht. Ich habe meine blaue Periode, meine Bilder sind abgestufte Blauvarianten auf weißgrundierter Leinwand. Ich füge mich, das blaue Bild vom Hamburger Rathaus und dem regennassen Rathausplatz bekommt ein freches rotes Jay Signet. Wahrscheinlich sitze ich als Strafe für diese Kokoschka Imitation Jahre später ein Semester lang in Hamburg neben seinem riesigen Bild, das in dem Hörsaal im Erdgeschoß des Philosophenturms die Wand verziert.

In jener Woche mit der Malgruppe sind wir im Schwimmstadion des Olympiastadions untergebracht. Da muss man bis abends um zehn sein, sonst ist das Tor zu. Kein Problem für mich, aber meine Freundin Traute mit ihrem engen Rock hat doch einige Schwierigkeiten, über das Tor des Olympiastadions zu klettern. Meine Lehrer gucken mich wegen der vielen Berlinreisen schon etwas argwöhnisch an, dürfen aber nichts sagen, weil Reisen in die am Subventionstropf hängende Großstadt staatstragend sind. Staatlich legitimiertes Schuleschwänzen. Man muss ja schließlich auch wieder etwas dafür herauskriegen, dass man auf jeden Brief das blaue Notopfer Berlin drauf kleben muss.

Natürlich werden die Verwandten besucht. Das muss sein. Es gibt immer Kaffee und Kuchen und auch mal einen Geldschein. Und viel Familienklatsch. Immer wird von Karl erzählt, ich bin bestens über den fernen Verwandten unterrichten. Der verlorene Sohn. Der Riss durch Deutschland geht durch die Familie. Es ist schon irgendwie schlimm für Carl und Erna, dass ihr Sohn Künstler geworden ist, aber dann auch noch in der DDR! Und dann noch die Elisabeth geheiratet hat, die Dozentin an der Humboldt Universität ist. Angeblich für Marxismus-Leninismus (in Wirklichkeit war es wohl eher Germanistik), man fragt da lieber nicht nach. Deutsch-deutsche Familiengespräche verlangen in dieser Zeit viel Takt. Ich weiß nicht viel über Elisabeth, sie hat einmal Axel Eggebrecht interviewt, und ihre Adresse in Schöneiche steht noch in einem alten Adressbuch von mir. Der Marxismus-Leninismus hat mich in der Diskussion mit den Blauhemden nicht interessiert. Bei der sogenannten 68er Revolution nicht und heute auch nicht. Aber vor über fünfzig Jahren ist er das Schreckgespenst, das hinter der Grenze lauert.

Die Grenze vor dem Bau der Mauer ist in den Köpfen ja schlimmer als in der geographischen Wirklichkeit. Wenn Dinge in den Osten transportiert werden müssen, macht das Carls Chauffeur. Der ist der Schlattenschammes für alles, Carl kann nicht auf ihn verzichten. Wenn Carl sich einen Bungalow in Steglitz baut, lässt er gleich daneben einen für seinen Chauffeur bauen. Immer wenn ich sie besuche, sind sie am Klagen (aber irgendwie hat man das Gefühl, dass alle Berliner klagen), so nett sie sonst sind. Sie haben alle einen Pass der Bundesrepublik, sind offiziell auf Wohnsitze in Hilter oder Dissen gemeldet, aber in den Osten trauen sie sich nicht wirklich.

Familientreffen finden in Karls Atelier in Friedrichshain statt. Alle Berliner Verwandten lesen die Bild Zeitung, die in diesen Jahren ja Axel Springers Kampfblatt gegen die rote Gefahr ist, echte Frontberichterstattung, wenn man das nicht liest, ist man kein Berliner. Ich werde entgeistert angeguckt, weil ich mit der S-Bahn fahre. Das tut man nicht, hat Axel Springer gesagt, die gehört zur DDR Reichsbahn. Man solle die U-Bahn nehmen. You must take the A Train. Ich fahre weiterhin S-Bahn, ich finde die S-Bahn wunderbar, man kann mit ihr einmal ganz um Berlin fahren. In dem Herbst, in dem wir in Zehlendorf untergebracht sind, nehme ich diese tollen Doppeldeckerbusse, die nachts die Clayallee herunter rauschen. Die passen in meine Inszenierung vom einsamen Stadtwolf, nachts oben in leeren Bussen auf der Clayallee, beschlagene Scheiben, vorbeihuschende Neonleuchten, die nächtliche Lyrik der Großstadt.

Jedes Mal werden Denkmäler besichtigt. Plötzensee. Das Kriegsverbrechergefängnis in Spandau, in dem Rudolf Heß sitzt, die Zitadelle Spandau mit dem Juliusturm. Der Flughafen Tempelhof mit dem Luftbrückendenkmal. Das Kongresszentrum, bei dem kein Busfahrer den Witz mit der schwangeren Auster auslässt. Das sowjetische Ehrenmal im Tiergarten mit dem grünen Panzer davor und das imposante sowjetische Ehrenmal in Treptow. Bei einer Berlinreise habe ich einen gebrochenen Fuß, Sportunfall. Ich wollte aber unbedingt mit nach Berlin, und so humpel ich mit meinem Gipsfuß die lange Kiesallee von Treptow entlang bis zu dem Monument. Da weiß man, was man getan hat. Aber die Mosaiken in dem Kuppelraum unter dem Denkmal sind die Schmerzen schon wert. Onkel Karl wird mir später erzählen, dass das Aktmodell, das vormittags an der Hochschule für bildende Künste in Charlottenburg ist, nachmittags für die russischen Künstler Modell steht, die die Mosaiken des Ehrenmals Treptow schaffen. Dann wird sie Mütterchen Rußland.

Ich schleppe meine jeweiligen Freundinnen in diesen Jahren immer die Stalinallee, die eines Tages Karl Marx Allee heißt, entlang. Weise mit einer großzügigen Geste auf die Statuen der Helden der Arbeit und erkläre, dass die alle von meinem Onkel Karl sind. Damit kann man junge Frauen damals schon beeindrucken. Es stimmt natürlich nicht, einige der Figuren sind aber von ihm. Er hat diese Auftragsarbeiten nicht besonders gemocht. Sein Maxim Gorki (Bild) von 1971 steht im Gegensatz zu dieser Art von Kunst. In der Familie wird erzählt, dass er auf der Akademie in Moskau gewesen ist, um zu lernen, wie man nackte Arbeiter meißelt. Ich weiß es nicht, aber ich weiß, dass er in dieser Zeit an einer Figurengruppe Ernst Thälmann im Hamburger Aufstand gearbeitet hat (er hat in Junge Kunst 1958 darüber geschrieben). Er hat auch die Büste des von den Nazis ermordeten Schauspielers Hans Otto (dessen Beerdigung Gustav Gründgens bezahlt hatte) geschaffen, die in dem 1957 eingeführten Hans Otto Wettbewerb (eine Art Oscar der DDR) als Wanderpreis verliehen wurde. Eine Abbildung der Büste findet sich im Heft 3 (1959) der Zeitschrift Bildende Kunst. Da steht der Artikel zu Karl Lemke neben einem Artikel zu Carl Blechen, das hat ihn sicher gefreut.

Er beschickt regelmäßig die Deutsche Kunstausstellung, im Jahre 1962 mit der Bronze Maxim Gorki, die jetzt im Plastik-Park Leuna steht. Die Statue ist bei der Berliner Bildgießerei Seiler gegossen worden, wo alle Bildhauer der DDR arbeiten ließen. Und mit den Plastiken von Ernst Thälmann, von Hans Otto und Maxim Gorki bin ich schon mit der Aufzählung seiner 'politischen' Arbeiten am Ende. Man könnte noch die Karl Liebknecht Büste dazu zählen, die er 1978 er für das Schulzentrum in Barth (wohin er 1976 gezogen war) entworfen hat. Ein politischer Vorzeigekünstler, wie manche seiner Bildhauerkollegen, ist der Genosse Karl Lemke nicht. Der Maxim Gorki in Moskau (Bild) ist eine Statue, die man bewundern soll. Karls Maxim Gorki ist ein Mensch, den man begreifen kann. Er hat nichts Heroisches an sich; er wirkt verletzlich, wirkt wie eine Illustration zu Tschechows Satz: Ich glaube, dass eine Zeit kommen wird, wo das Werk Gorkis vergessen ist, aber es ist zweifelhaft, ob man auch in tausend Jahren den Menschen Gorki vergessen wird können.

Auch wenn er kein politischer Künstler war, hat Karl Lemke sich zum Sozialismus bekannt, so schreibt er 1959 in der Zeitschrift Junge Kunst (in der er mehrfach Stellung zur Kunst der Gegenwart bezieht): Und es tut gut, zu sehen, daß eine große Anzahl junger deutscher Bildhauer unter diesen Umständen zu Menschen wurden, für die diese unsere Welt eine erkennbare Welt ist. Aber die Bildhauerei ist nicht schon sozialistisch, weil sie realistisch ist. Der Künstler im Sozialismus muß seine Art zu leben, zu denken und zu empfinden so verändern, daß seine in ästhetische Gebilde umgeschmolzenen Erfahrungen von allen anderen Menschen gleichzeitig auch als ihre eigenen Erfahrungen begriffen werden können.

Es gibt von dem Maxim Gorki noch einen zweiten Abguss, der in Heringsdorf vor der Villa Irmgard (die einmal Maxim Gorki Museum hieß) stand. Die Statue hat man irgendwann einmal abgebaut und eingelagert. Irgendwie gefiel der Gemeindeverwaltung das Kunstwerk nicht (damit müssen Bildhauer immer leben), oder, wie es so schön im Amtsblatt der Gemeinde heißt: Umstritten waren die Persönlichkeit des Schriftstellers sowie die Abbildung seiner rechten Hand, die für viel Kritik sorgte. Aber es ist ja gerade diese rechte Hand, die den Betrachter festhält. Diese Hand ist etwas, was Roland Barthes in seinem Essay über die Photographie das punctum genannt hat.

Auf diese Hand kann der Künstler nicht verzichten. Karl schreibt einen Brief an die Verwaltung der Gemeinde Ostseebad Heringsdorf, in dem er sagt: Niemals habe ich in der Arbeit nur die Abbildung einer bestimmten Persönlichkeit gesehen. Deshalb war mir die Hand so wichtig. Die Größe Gorkis bestand gerade darin, dass ein Mensch aus den untersten Schichten die Kraft aufzubringen vermochte, die Vielfalt und Kompliziertheit der menschlichen Existenz beschreiben zu lernen und so einen vorderen Platz unter den großen Geistern zu erringen. Die Hand, gegen die man anläuft, an der man sich stoßen sollte, bedeutete den Griff des Künstlers nach seiner oft mühsam gefundenen Idee, die keinem in den Schoß fällt, die man sich aber auch nicht von einem gleichgültig Vorübergehenden entwenden lässt. Im Falle Gorkis gab es noch eine andere Bewandtnis. Einer meiner Lehrer schenkte mir den Hinweis, dass Gorkis Annäherung an die Welt nicht nur sehenden Auges erfolgt sei. Ich fand zahlreiche Belege, dass Geräusche, Lauschen ihm besondere sinnliche Eindrücke verschafft haben müssen. Entsprechend aber beschreibt einer seiner Gäste während der Zeit in Italien, Gorki habe nervös und unaufhörlich mit den Fingern getrommelt oder Papierchen, Nussschalen verbrannt, während er den Erzählenden lauschte. Seit dem 16. September 2012 (neunzig Jahre nach Gorkis Aufenthalt auf Usedom) steht Karls Maxim Gorki wieder vor der Villa Irmgard.

Grenzenlose Geduld ist das eigentliche Werkzeug, eine wichtige Voraussetzung, der Langsamkeit in sich zu trauen. Man lernt, eine Hervorhebung behutsam freigeben, die umliegende Fläche abzusenken, gewinnt das Bewußtsein der Hände. Doch sinnliches Glück hat nicht nur mit Berührung zu tun, auch mit dem Glanz, den die Augen trinken. Atmende Haut und zitternd lebendige Körnigkeit des Marmor beschenken mit dem Gefühl, endlich angenommen zu sein. Pygmalion, heißt es, verliebte sich ins Geschaffene, das zu leben begann. In Wahrheit muß nichts erwachen. Dem Schöpfer vertritt die Figur alle Bewegtheit der Welt. Diese Marmorplastik aus dem Jahre 1997 passt zu dem Zitat. Weil sie Geduld heißt.

Heute sind in Berlin noch viele Plastiken von ihm zu sehen. Seine Bremer Stadtmusikanten in Berlin gibt es in Usedom noch einmal (unten). Die vier Figuren, die sich sagten, wir gehen nach Bremen, etwas besseres als den Tod findest du überall, sind wohl auch eine kleine Hommage an die Bremer Verwandtschaft. Und immer umgeben von fröhlichen Kindern, sind sie auch weit weg von den nackten Helden der Arbeit. Wie zwei kleine Engel seien wir in unseren weißen Sommerkleidern über die grünen Rasen geschwebt, erinnert er sich an meine Cousine Hannelore und mich nach einem Besuch in Bremen kurz nach dem Krieg. Auf den Photos sehen meine Cousine und ich etwas erdverbundener als die Engel aus, aber ich verstehe, was er meint. Es ist dieses Photo im Gedächtnis, forever young.

Karl ist in vielen öffentlichen Sammlungen und auch im Schiller Nationalmuseum Marbach vertreten. Er beschickt regelmäßig Ausstellungen in der Deutschen Demokratischen Republik, sendet aber auch Arbeiten zu Ausstellungen in Finnland, Indien, der Sowjetunion und der Tschechoslowakei. Er hat seinen eigenen Weg gefunden, wahrscheinlich könnte er mit Jo Jastram sagen: Ich habe in und mit der DDR gelebt. Er hat keine Staatspreise erhalten wie sein Kollege Wieland Förster (der auch gerne Meisterschüler von Gustav Seitz gewesen wäre, aber Seitz ging 1958 nach Hamburg zurück).

Ich verfolge damals mit großem Interesse seine Karriere aus der Ferne (was in den Tagen vor dem geschwätzigen Internet nicht so leicht ist), häufig bringt Mammi aus Berlin Photos von neuen Arbeiten mit. Ich glaube manchmal, dass ich wahrscheinlich ein größerer Fan von ihm bin als seine Eltern. Meine Freunde, die Kunsthistoriker sind, reichen mir alle Notizen in Fachzeitschriften über ihn weiter. So entgeht mir nicht, dass er in den siebziger Jahren in Granit meißelt, 1974 schickt er einen Steinkopf aus Granit zur Kunstausstellung der DDR. Ich fand das damals sehr witzig, als ich das las, weil ich dabei sofort an den westfälischen Dickschädel denken musste, den die Lemkes alle haben. Ich habe mir ein Mäppchen angelegt, und lege alle Xerokopien und Notizen darin ab. Ich stückele mir das Puzzle von dem Bildhauer Karl Lemke Stück für Stück zusammen.

Wenig ist damit von dem benannt, was einer im Schädel herumwirbeln weiß. Wandernde Sternhaufen, aufgescheuchte Windhosen über magischen Denkgebirgen, immer gilt brodelnde Vielfalt für ebenso kostbar wie Härte fester Körper.

Und auch der große Stier aus Friedersdorfer Syenit in Schwedt (1975) findet meine Beachtung. Elisabeth und er leben sich auseinander, die Kinder sind schon groß. Bei der Verwandtschaft wird aus der roten Elisabeth (wie die Familie sie liebevoll ironisch nennt) plötzlich die arme Elisabeth, ein sehr witziges Phänomen. Sie kann die DDR verlassen, sie ist Reisekader, wie das so schön heißt. Sie ist auch mehrfach in Vegesack. Mein Vater mag sie sehr, es macht ihn traurig, dass er nach dem Fall der Mauer nichts mehr von ihr hört. Alle Briefe bleiben unbeantwortet. Karl ist 1971 Dozent für Plastik an der Kunsthochschule Weißensee geworden. Er wird Schüler wie Sylvia Hagen, Gertraud Wendlandt und Jan Skuin haben, die sich noch heute an ihn erinnern.

Er wird in zweiter Ehe eine junge Bildhauerin und Grafikerin heiraten, Margret Middell (zweite von links), die auch im Westen als Bildhauerin berühmt wird. Der Photograph Michael Engler (den ich kenne, weil er mit meiner Ex zur Schule gegangen ist und ihr Vater sein Lieblingslehrer war) dreht einmal einen Film über sie, der im Dritten Programm von N3 und bei 3sat gezeigt wird. Karl ist im ganzen Film an keiner Stelle zu sehen; er versteht es prima, sich unsichtbar zu machen.

Margret Middell ist die Meisterschülerin von Heinrich Drake gewesen. 1969 hatte sie den Will Lammert Preis der DDR erhalten (auf dem Photo sitzt sie rechts von Drake). Mit Heinrich Drake haben die Kunstwissenschaftler Peter Pachnicke und Hans-Jörg Schirmbeck auch Karl in Verbindung gebracht. Auf jeden Fall deuten sie in ihrem Ausstellungkatalog Bildhauerkunst aus der Deutschen Demokratischen Republik im Rheinischen Landesmuseum 1987 (der ersten und größten Ausstellung der DDR Bildhauerei in der Bundesrepublik) eine Beeinflussung Karls (und anderer Berliner Bildhauer) durch die Nestoren der Berliner Bildhauerei nach dem Kriege, für Heinrich Drake und Theo Balden an. Ich bin da nicht so sicher.

Als ich eines Tages eine junge Kunsthistorikerin aus Dresden zu Gast habe, zeigt sie auf den kleinen weiblichen Torso, der auf meinem schwarzen T+A Lautsprecher steht und sagt bewundernd: Gustav SeitzNein, sage ich, Onkel Karl. Man kann den Einfluss von Seitz auf seinen Meisterschüler schon erkennen. Selbst wenn man wie ich im Studium der Kunstgeschichte einen Bogen um das Gebiet Plastik gemacht hat. Gut, ich kann wohl einen Rodin erkennen, einen Maillol, ➱Brütt oder Moore. Aber da hört es auch schon auf. Die kleine Statue hat Karl seinem Vater 1965 zum siebzigsten Geburtstag geschenkt. Der hat sie gleich an meine Mutter weitergeschenkt. Kunstbanause. Karl wusste lange nicht, wo die kleine Statue geblieben war. Sein Vater hatte ihm nur gesagt, er habe sie an eine Nichte weiter gegeben. Jetzt habe ich sie, so bleibt sie in der Familie. Die Kunsthistorikerin aus Dresden kannte natürlich auch den Namen Margret Middell (dies ist eine Figur von Margret Middell). Sie hatte gerade einen Katalog der Skulpturen fertiggestellt, da ist Margret auch drin.

Erfährt einer jemals, wie sein wanderndes Augenpaar auf maßvoll beschränktem Körper Wechsel und Veränderung erlebt, wird Sehnsucht zum Genuß. Es gibt so viele Gesichtspunkte, die einzunehmen sind, Verwerfungen oder Überschneidungen, Höhlen und Gebirge. Stets andere Verschiedenartigkeiten schenken die Lust, immer wieder zu erkunden, ob diese oder jene Entsprechungen, Kontraste, Weichheiten, Härten, Tiefen, Höhen in befriedigende oder unzuträgliche Beziehungen zueinander geraten...

Ich habe Karl immer bewundert, seit ich klein war. Ein Bildhauer in der Familie, jemand, der den Absprung aus der bürgerlichen Welt wagt. Wenn ihn die Dombauhütte in Köln 1947 als Steinmetz genommen hätte, wäre sein Leben vielleicht anders verlaufen. Er hatte von der Dombauhütte zwar eine Zusage, bekam aber für das zerbombte Köln keine Zuzugsgenehmigung. Da hat er zuerst in Berlin Steinmetz gelernt, bevor der an die Kunsthochschule Charlottenburg ging. Karl ist nicht nur Bildhauer, er kann auch zeichnen, Holzschnitte drucken und Gedichte schreiben. Eins stelle ich mal eben hier hin, das kann ich tun, weil es schon einmal veröffentlicht wurde:

in jedem wind stehen
von jedem wuchs
alle farben
geduldig
den langen weg

Ich habe noch mehr Gedichte, aber die stehen in Briefen, das bleibt privat. Er ist wohl auch mit Dichtern befreundet. Mindestens einen hat er gekannt, denn ich habe bei Eckart Krumbholz gelesen, dass er dem früh verstorbenen Uwe Greßmann die Totenmaske abgenommen hat. Ich besitze nicht nur Gedichte von Karl und den kleinen Torso, ich habe auch einen Holzschnitt von ihm. Hängt seit Jahrzehnten in meinem Wohnzimmer. Das kleine Bild zeigt ein Seeufer mit einer seltsamen Säule, sehr abstrahiert. Signiert, datiert 1971. Als ich ihn eines Tages frage, was das für eine Säule ist, die mir Jahrzehnte lang ein Rätsel geblieben ist, hatte er völlig vergessen, dass es dieses Bild noch gab. Er wusste aber genau, wie es entstanden war. Er war am Plattensee, zum ersten Mal. Und da waren dieser See, der kleine Hafen und diese seltsame Säule. Ich war zum ersten Mal in Ungarn und vor Glück wie betrunken, sagt er und fügt hinzu und vielleicht auch ein bisschen realiter. Ich kenne das. Die Bilder bleiben, auch wenn man glaubt, sie vergessen zu haben.

Vor Jahren hat er mir einen Linolschnitt zum Geburtstag geschenkt, mit dem auf meine Vorliebe zu Raymond Chandler angespielt wurde. In einer eigentümlichen Schrifttype, die ich immer wiedererkenne, steht da in Versalien schwarz auf hellblauem Grund: ihr benehmen passt mir nicht muss keiner kaufen chandler. Ich nehme an, dass das die Übersetzung dieser Stelle aus The Big Sleep ist: I grinned at her with my head on one side. She flushed. Her hot black eyes looked mad. «I don't see what there is to be cagey about,» she snapped. «And I don't like your manners.» «I'm not crazy about yours,» I said. I didn't ask to see you. You sent for me. I don't mind your ritzing me or drinking your lunch out of a Scotch bottle. I don't mind your showing me your legs. They're very swell legs and it's a pleasure to make their acquaintance. I don't mind if you don't like my manners. They're pretty bad. I grieve over them during the long winter evenings. But don't waste your time trying to cross-examine me.»

Er kann das wunderbar, Buchstaben über die Fläche tanzen zu lassen. Ich habe einmal einen Linoldruck von ihm gesehen, auf dem der poetische Text stand: Dort überschlugen sich abwechselnd zwei Harmonikas die geschickt und verwegen gespielt aber von Wind und Gesang fast übertönt wurden und tanzten und wirbelten im Rauch des Schneesturms Mädchen wie Hexen dahin. Und diese Buchstaben wirbeln auch wie im Schneesturm dahin, Schrift und Text (von dem russischen Nobelpreisträger Iwan Bunin) werden eins. Es sind sehr poetische Arbeiten, diese Linoldrucke, man merkt, dass auch ein Dichter in dem Bildhauer steckt. Manche Zitate kann ich identifizieren: und die Geburt der Hölle, der mein ganzes Ich hingegeben, in meine Arme liefern würde, und nicht töten konnte diese sündhafte Hoffnung der tiefe Abscheu, der dann wieder wie ein Dolch meine Brust durchfuhr. Das steht bei ETA Hoffmann in der Erzählung Der Elementargeist, einer Erzählung aus der Welt der Bücher.

Aber manche Worte bleiben mir rätselhaft. Sind es Zitate aus der Literatur? Kommt es aus einem eigenen Gedicht? Für das Chandler Zitat bekam ich brieflich eine Erklärung: Beim Lesen (das war ein Kapitel aus dem Bremensien, das ich ihm gerade geschickt hatte) fiel mir Deine Liebe oder Verehrung oder beides für Raymond Chandler auf. Ich stieß einst in einem Patricia-Highsmith-Essay auf ein Zitat von ihm, in dem ich mich wiederzufinden glaubte, was den beigefügten Druck beförderte. Er schreibt immer wunderbare Briefe, voller Liebe und Zuneigung. Und mit einer schönen Schrift. Ich wollte, ich könnte das.

Der Bildhauer Karl Lemke feiert heute seinen neunzigsten Geburtstag. Als sein Kollege Wieland Förster in Dresden eine große Ausstellung bekam, habe ich ihn gefragt, ob ich nicht mal ein paar Strippen ziehen sollte, damit er auch eine Ausstellung bekommt. Aber er wollte nicht, er hat es lieber, dass alles ist wie es ist, beim Begreifen der Wirklichkeit muß die Kraft aufgebracht werden, seine Zeit anzunehmen und auch sich selbst. Er mag von seinen Skulpturen auch nichts weggeben, sie sind für ihn wie seine Kinder. Mit so etwas Schönem wie seinem Linolschnitt zum Geburtstag kann ich nicht aufwarten, da dachte ich mir, ich schreibe mal diese kleine Hommage für ihn. Er hat zwar keinen Computer, aber er wird das natürlich zu lesen bekommen.

Es ist eine eigentümliche Art von Ewigkeit, in der sich das sehr Nahe mit dem sehr Fernen trifft, für die der Torso ein Sinnbild wird. Er bleibt nicht mehr einfach nur Rest eines von der Natur oder dem Toben der Menschen beschädigten Ganzen, sondern wird Bekenntnis zur Vergänglichkeit des Lebens. Wie seltsam stillt die Monotonie des Arbeitens den Hunger, jene nicht von Menschen ersonnenen Gesetze zu entdecken, nach denen Leiber ihre Arme und Bäume ihre Äste sprießen lassen, ihre Wunden zu verschließen suchen.

Wenn man an einem 28. Februar geboren wird, dann wird man unter dem Sternzeichen Fische geboren. Ich weiß nicht viel von Sternzeichen, aber das mit den Fischen weiß ich, weil es auch mein Sternzeichen ist, das haben Karl und ich gemeinsam. Den Fisch verbinde ich mit ihm, nicht nur wegen des kleinen rötlichen Fisches in dem Sommer in Zwischenahn. Denn die erste Grafik, die ich von ihm sah, war die Figur eines Mädchens, das in die Umrisse eines Fisches eingeschlossen ist. Ich habe es Prinzessin Fisch getauft. Ich weiß, dass das ein Roman von Wilhelm Raabe ist, der nichts mit dem Bild zu tun hat. Aber ich habe den Titel immer so wunderbar gefunden. Es ist unten rechts Karl Lemke 1966 signiert, sonst nichts. Ich habe nie gewusst, was das Bild bedeutet. Vielleicht frage ich ihn einmal.

Die Gedichte und den Text über die Bildhauerei habe ich dem Katalog entnommen, der 1998 zur Ausstellung mit dem poetischen Titel Zärtlich wie Geduld im Neuen Kunsthaus Ahrenshoop erschienen ist. Die Redaktion des schönen kleinen Katalogs hatte Michael de Maizière (der Bruder von Thomas de Maizière).

Der Bildhauer Karl Lemke ist am 14. Oktober 2016 im Alter von zweiundneunzig Jahren gestorben. Zärtlich wie Geduld stand auch auf der Traueranzeige. So fern er war, er hat mich sein Leben lang begleitet, seit er mich als kleinen Pöks auf den Knien gehalten hat. Die Kinder, die auf dem Bild da oben im Planschbecken tobten, werden nicht gewusst haben, wer der Schöpfer der Plastik war, aber seine Kunst wird ihn überleben: vita brevis, ars longa.



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