Montag, 9. Juni 2014

Donald Duck


Ein Freund, der Journalist in Hamburg ist, fragte mich letztens, was mir zu Donald Duck einfiele. Der würde nämlich am 9. Juni achtzig Jahre alt. Mir fiel zu Donald Duck gar nichts ein, die Tage, da ich Mickey Maus Hefte las, sind lange vorbei. Das Buch Die Ducks: Psychogramm einer Sippe von einem Autor der sich Grobian Gans nannte, fand ich mal sehr witzig. Man kann es immer noch kaufen. Ab einem Cent, Enten haben offensichtlich keine Konjunktur mehr. Die Frankfurter Schule, die hier veräppelt wird, auch nicht. Weshalb die amerikanische Ente den ➱deutschen Knabenanzug trägt, das weiß ich bis heute immer noch nicht.

Als Volker mir erzählte, dass er einen Termin für ein Interview mit dem berühmten Donaldisten Hans von Storch hätte, da fiel mir ein, dass ich doch einmal einen wertvollen Beitrag zu der Welt von Entenhausen geliefert hatte. Das stand allerdings schon einmal ➱hier, aber ich kann diesen Post als Lektüre für den heutigen Tag wirklich empfehlen. Ich weiß nicht, ob die Ente namens Donald heute für die Kiddies überhaupt noch eine Bedeutung hat, es soll die Figur ja schon als Videospiel geben. Das Disney Imperium geht mit der Zeit.

Für mich waren Mickey Maus, die Panzerknackerbande und die Bewohner Entenhausen in den fünfziger Jahren, als Frau Dr. Erika Fuchs das anatidaeische Epos ins Deutsche übersetzte, Teil der mich umgebenden amerikanischen Kultur. Wir waren in ➱Bremen als amerikanisch besetzte Enklave ja eine Art amerikanischer Kolonie, da durfte neben Coca Cola und Lebensweisheiten wie Chesterfield machen meine Schwester wild die Firma Disney nicht fehlen.

Erdacht wurde der cholerische Enterich im Matrosenanzug von den Zeichnern des Walt Disney Studios 1934, zur vollen charakterlichen Reife brachte ihn jedoch Carl Barks. Weil Disney seinen Zeichnern nicht erlaubte, ihre Geschichten zu signieren, wurde Barks von seinen Fans einfach 'the good artist' genannt. Barks' zwischen 1942 und 1965 in den USA erschienene Donald Duck Comics prägten das deutsche Donald-Bild stärker als das amerikanische, das auch heute noch von der hektischen Zeichentrickfigur bestimmt ist. Sagt Denis Scheck in seinem wunderbaren Lexikon King Kong, Spock & Drella: Ein amerikanisches TriviaLexikon. Und diese Ente ist nicht von Carl Barks, die ist von dem österreichischen Zeichner Gottfried Helnwein. Der kann so etwas auch. Damit Sie an diesem Feiertag den ersten Auftritt von Donald im Jahre 1934 nicht verpassen, klicken Sie mal eben ➱hier.


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