Montag, 9. April 2018

Daffodowndill


Das bekam ich gerade von einer Bekannten geschickt, die neueste Kreation von Olivia Palermo, schon vergriffen. Passt wunderbar zum Frühling, dem Sonnenschein und den zwanzig Grad da draußen. Olivia Palermo ist ein Model, die auch Schuhe entworfen hat. Sie ist eine New Yorker Stilikone, so etwas wird man heute schnell. ↝Nico brauchte damals dafür etwas länger. Angesichts der floralen Pracht dachte ich mir: ich bilde diese Blumenschuhe ab und suche mir dazu ein Frühlingsgedicht, in dem New York vorkommt. War gar nicht so leicht.

Ich fand ein Gedicht, das New York Spring heißt, aber das passte nicht zu Olivia Palermo und diesen Schuhen. Ich nehme es trotzdem mal. Weil es ein sehr gutes Gedicht ist. Und weil es von einer australischen Dichterin ist. Poeten aus Australien und Neuseeland sind ja nicht so häufig in meinem Blog. Ich hatte 2010 einen Post zu dem neuseeländischen Dichter ↝C.K. Stead: Kiwi, von dem sich auch ein Gedicht in dem Post ↝Katherine Mansfield findet. In dem Post gibt es auch ein bezauberndes Aquarell mit einem Kiwi, gemalt von einem jungen Maler, der meinen Blog liest. Leider sind beide Posts kaum gelesen worden. Bei der Vorstellung des Australiers ↝Kenneth Slessor habe ich das anders gemacht. Da habe ich den Post Marinechronometer genannt, was tausende von Lesern anzog. Heute präsentiere ich Ihnen einmal Rosemary Dobson (Bild) ohne Tricks mit Captain Cooks ↝Marinechronometer oder Waltzing Matilda. Dobson, die 2012 im Alter von 92 Jahrn starb, war eine der bekanntesten  Dichterinnen Australiens. David Malouf hat sie als one of our most admired and enduring voices bezeichnet.

Die Enkelin des englischen Dichters Henry Austin Dobson ist, wenn ich das recht sehe, nie ins Deutsche übersetzt worden. Und sie ist hierzulande leider auch kaum bekannt Wir können das jetzt ein klein wenig ändern. Zum einen bietet die Australian Poetry Library auf ihrer ↝Website 577 Gedichte von Rosemary Dobson an, das ist doch schon mal etwas. Und dann habe ich ↝hier noch den Text des Buches Rosemary Dobson: A celebration. Und den Text des Gedichts New York Spring habe ich natürlich auch:

 I was alert for crime
The quick knifing, death 
The body spreadeagled, the turning 
Away of the watchers 
Wry avoidance of pity, 
The dark stain spreading 
As the dark stain spread 
In a thousand old films. 
Well, we took the subway 
Battered by graffiti 
And rose like muddy minnows 
To the blue of the city
And lunchtime loiterers
In the first sun of springtime.
I saw a girl on roller-
Skates. She wore a button
Saying Save the Whales,
She wore a pair of headphones  
Wired to a Walkman
In her top pocket
And a whole symphony orchestra
Played for her alone.
This was in New York
Along the Avenue
In the spring of April
Nineteen eighty-two


Wenn Sie aber etwas mit Blumen und Sonne und Frühling haben wollen, das kann ich auch anbieten.
Es ist ein kleines Gedicht, das Daffodowndilly heißt. Geschrieben von ↝A.A. Milne für seinen kleinen Sohn, für den er auch die Geschichte mit dem Bären von sehr geringem Verstand erfunden hat:

She wore her yellow sun-bonnet,
She wore her greenest gown;
She turned to the south wind
And curtsied up and down.
She turned to the sunlight
And shook her yellow head,
And whispered to her neighbour:
"Winter is dead."

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