Dienstag, 1. Mai 2018

Contessa, perdono


Am 1. Mai 1786 wurde Mozarts Le  nozze di Figaro unter der Leitung des Komponisten in Wien uraufgeführt. Es ist ein Datum, an dem ich nie vorbeikomme, ich lege an dem Tag immer irgendeine Aufnahme auf. Aufnahmen gibt es genug. Ich war vier Monate Blogger, da schrieb ich den Post ↝Hochzeitsvorbereitungen. Dort empfahl ich die Decca Aufnahme von Erich Kleiber, über die Löbl und Werra sagen: Das ist jene Aufnahme, die in ihrer musikalischen Gesamtwirkung (nicht in ihren Besetzungsdetails!) unübertrefflich sein dürfte.

Ich empfahl auch die alte ↝Glyndebourne Aufnahme von ↝Fritz Busch. Ist ein Klassiker, auch wenn sie tontechnisch natürlich nicht mit dem mithalten kann, was heute möglich ist. Die gibt es zwar inzwischen überarbeitet, bis Knistern und Knacken verschwunden sind, aber an den berühmten Decca Sound kommt man nicht heran. Audiophil ist natürlich die Aufnahme von Le Nozze Di Figaro von Teodor Currentzis, die ich in dem Post Opernhaus Hannover erwähnte.

Auch wenn die ersten Aufführungen kein großer Erfolg waren und Le Nozze Di Figaro schnell vom Wiener Spielplan verschwand, das Singspiel blieb ständiger Gast in allen Opernhäusern. Auch die schlimmsten Auswüchse des Regietheaters können der Oper nichts anhaben. So viel Humor, wie das Music Theatre London, das mit den Mozart Opern in Hamburg auftrat (und vom NDR übertragen wurde), bringen Leute wie Flimm nicht auf. Sie können die englische Version in mehreren Teilen in dem Post The Marriage of Figaro anklicken (oder hier ganz).

Nach allen Liebeswirren, allem Versteckspiel, allem Rollenwechsel wird am Ende der Oper alles gut. Wenn der Graf sein Contessa, perdono singt (bei Currentzis überirdisch schön), die Gräfin ihm verzeiht, dann wird ein Fest gefeiert:

Contessa, perdono. 
Più docile io sono, 
e dico di sì. 
Ah! Tutti contenti saremo così. 
Questo giorno di tormenti, 
di capricci e di follia, 
in contenti e in allegria solo 
Amor può terminar. 
Sposi, amici, al ballo! al gioco! 
Alle mine date fuoco, 
ed al suon di lieta marcia 
corriam tutti a festeggiar.

Und vielleicht beginnt am nächsten Tag alles wieder von vorne. Die gerühmte Weibertreue Gleicht dem Phönix aus Arabien, Jeder weiß davon zu schwatzen; Doch wo er ist? Das weiß man nicht, heißt es in Cosi fan Tutte.

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